Die wenigsten Kunstbetrachter würden wohl behaupten, dass Kunst den Blick versperrt. Entweder sie gibt auf den ersten Anblick alles preis, oder sie gibt zusätzlich noch den Blick frei auf das, was dahinter steckt. Das ist natürlich nicht räumlich gemeint. Im Falle der Installation von Schirin Kretschmann für das Stuttgarter Wirtschaftsministerium allerdings schon. Dort will man am liebsten Kunst, die unsichtbar ist. Kunst, die man sehen kann, versperrt den Blick aufs Wesentliche.
Vor dem Gebäude stehen neun Glasvitrinen, die früher regelmäßig für die Präsentation von Kunst genutzt wurden. Dummerweise haben Künstler die Vitrinen in der Vergangenheit anscheinend aber so vollgestopft mit ihrer Kunst, dass diese einen Sichtschutz bildeten, hinter welchem sich männliche Passanten regelmäßig ihrer vollen Blasen entledigten. (mehr …)