Gibt es eigentlich einen automatischen Bietagenten für Instagram-Posts? Ein Tool, das automatisch einen Kommentar unter einen Post setzt, sobald er veröffentlicht wird? So etwas könnte man gut für den Account von Emanuel Mooner (@dompteurmooner) gebrauchen, der auf Instagram jeden Tag eine Collage zum Verkauf stellt, und zwar für 25 Euro und damit bewusst zu einem extrem günstigen Preis, der zwar die vom Collagekünstler erwünschte Diskussion um den Wert von Kunst nicht anstößt, dafür aber für reißenden Absatz sorgt, jedenfalls sind die meisten Collagen, deren Erwerb durch das Absetzen eines Kommentars mit Wortlaut „I Want“ besiegelt wird, unmittelbar nach Veröffentlichung auch schon weg. (mehr …)
Social Media
Schwerer Blocken, dieser Jerry Saltz
Jerry Saltz, du alter Kritikerhaudegen, nimmst kein Blatt vor den Mund, lässt dich von nichts und niemandem einschüchtern, hast diesen nie versiegenden Mut zur Provokation, und wenn Facebook dich mal für ein explicit visual sperrt, sagst du, Facebook, du alter Magerquark, du kannst mir nix, und postest ein doppeltpenetrierendes visual, und dann freuen sich alle, auch Facebook, weil du dafür sorgst, dass überhaupt noch was passiert hier – von wegen… (mehr …)
Scheiße, aber geil!
Endlich muss man nicht mehr gleich koksen, wenn man einfach mal mit anderen Leuten gleichzeitig auf die Toilette gehen will. Denn jetzt gibt es „Daily Life VR“, eine Virtual Reality-Webserie von Kunstcoderin Laura JuoHsin Chen, und die widmet sich der gemeinsamen Befriedigung von Grundbedürfnissen. Erstes Kapitel: „Poop“. (mehr …)
Du sollst dir kein Bild machen
Zwei Events am Eröffnungsabend des Gallery Weekends, zwei Lektionen über Bilder. Die eine über Bilder, die nicht gemacht werden durften, die andere über Bilder, die besser nicht gemacht worden wären. (mehr …)
Blogger bei Mutti
Dass Blogger die wichtigeren Journalisten seien, wie Erwin Wurm jüngst vor einer Gruppe von ebensolchen angab, kann natürlich bezweifelt werden, schließlich ist Reichweite nicht alles. Aber manchmal werden sie besser behandelt. Während eines Previews von Wurms Ausstellung „Bei Mutti“ in der Berlinischen Galerie nur für Blogger jedenfalls durften sie alles. Überall rumlaufen, Aufbauhelfer bei der Arbeit stören, Kunst anfassen, alles fotografieren und den Künstler alles fragen ‒ machte nur erstmal keiner, also fragen. Fotografieren dafür umso mehr. (mehr …)
Neuer Space für Kunst
Da ist er ja, der Berliner Kunstmarkt
Wir kennen das Gejammer über die mickrigen Dimensionen des Kunstmarktes in Berlin. Die lokale Kaufkraft ist immer noch so gering, dass Berliner Galeristen nicht unerhebliche Mühe darauf verwenden müssen, potente Sammler aus dem Ausland anzulocken oder diese eben dort aufzusuchen. Wie viel entspannter wäre es doch, wenn man einfach die Tür zu seiner Galerie offen halten und den vorbeiflanierenden Kunden die Kunst herausreichen könnte. Aber so einfach ist es eben nicht, denn es gibt ja keinen Kunstmarkt in Berlin, richtig? Falsch! Es gibt sehr wohl einen. (mehr …)
Kunst + Mode = Königskinder
Viele Menschen, die ernsthaft mit Kunst oder Mode zu tun haben, wünschten sich, es wäre anders. Aber es ist so: Kunst und Mode passen wahnsinnig gut zusammen, allerdings nur, wenn sie nicht zusammenkommen. Wer sich auskennt, weiß das. Wer sich nicht auskennt, ist entweder Luxusmodemarke oder „Lifestyle“-Medium. (mehr …)
Der Nahostkonflikt aus Sicht von Galerist und Sammler

Collage zur Visualisierung einer scheißlustigen Fehde zwischen Jerry Saltz und dem für seine Kommunikationsfreudigkeit bekannten Sammler Stefan Simchowitz auf dem Blog YaYaYa. ©www.yayayagetarty.com
Manche Menschen finden, wenn man keine Ahnung hat, sollte man den Mund halten. Das stimmt nicht immer. Im Gegenteil, das Stellen von Fragen hat sich durchaus als probates Mittel zur Erlangung einer Ahnung erwiesen, und dafür muss man den Mund öffnen. Nur wenn man dumm ist, dann sollte man den Mund in der Tat besser halten. Magnus Edensvard ist dumm. Zumindest einer gestrigen Facebook-Statusmeldung nach zu schließen, einer Aussage von so wortgewaltiger Einfalt, dass wir uns kaum trauen, sie hier zu zitieren. Wir tun es dennoch: „Stop bombing Gaza now!!!! Now!!“ (mehr …)
Wie teuer verkauft sich Cindy Sherman?
Es gibt ja Kunstpreise, und es gibt „Kunstpreise“. Letztere werden meist von kommerziellen Marken ausgelobt und richten sich an „Künstler“, nicht an Künstler. Ausnahmen bestätigen nicht nur die Regel, sondern zwingen dazu, sich mit jedem neuen Kunstpreis aus der Corporate-Ecke auseinanderzusetzen, denn er könnte ja gut sein. Ein ganz wichtiger Faktor für das Gutsein eines solchen Kunstpreises ist die Jury. Wenn es sich um eine „Jury“ handelt, kann man auch den bestdotierten Kunstpreis vergessen, aber wenn die Juroren Tracey Emin, Shezad Dawood, Cindy Sherman und Baz Luhrmann heißen? Dann muss es sich entweder um einen extrem guten Kunstpreis handeln oder um eine der krassesten und kaputtesten Perversionen, seit es Kunstpreise gibt. (mehr …)