Am Freitag, den 22. März 2013, saß der Berliner Künstler Hannes Gruber zwei Stunden lang in seinem abendlich dunklen und verschneiten Hinterhofgarten in der Kälte. Das war bestimmt nicht so gemütlich für ihn, aber für seine Gäste schon. Die konnten nämlich von drinnen herausgucken, wo es warm war und Alkohol gab. Als Hannes Gruber fertig war mit dem Draußensitzen, kam er wieder rein.
Und warum hat er das gemacht?
Er habe ein pseudo-romantisches Bild im Kopf gehabt und wollte das mal in die Tat umsetzen, sagt er. Er sei auf die Suche nach einer Sehnsucht gegangen und sich seiner Lächerlichkeit durchaus bewußt gewesen. Aber er hat es sich zumindest visuell gemütlich gemacht mit einer Stehlampe, während er dem Seewetterdienst der BBC gelauscht und gehört hat, was die Meere so treiben, wie er sagt.
Die zwei Stunden im verschneiten Hinterhofgarten, das war ein typischer Hannes Gruber. „Ein Hinterhofstück, ein Warten“, sagt er selbst. Hannes Gruber hat nicht nur ein Hinterhofstück aufgeführt, er ist selber ein Hinterhofkünstler. Und zwar im besten Sinne des Wortes. Ein Hinterhofkünstler hält sich nicht bewusst im Hintergrund, aber sein Name steht auch nicht unbedingt vorne an der Tür. Wer seine Kunst sehen will, kennt die Adresse. Es gibt so einige Hinterhofkünstler in Berlin, sie gehören zu den besten.
Seit Jahren ist Hannes Gruber Teil der Berliner Kunstszene, man kennt ihn. Er hat keine Galerie, aber er zeigt, er macht seine Sachen, ganz unaufgeregt. Nicht versteckt, aber auch nicht aufdringlich, nicht berechnend, aber auch nicht ziellos. Hannes Gruber ist keiner, der in der Aufmerksamkeit der Betrachter von Null auf Hundert schießt (und wieder zurück), aber alles, was er macht, wirkt nach.
Natürlich könnte, müsste Hannes Gruber viel mehr Kunst zeigen, und um mehr Kunst zu zeigen vielleicht auch mehr Kunst machen, damit mehr Leute den Weg in seinen Hinterhof finden. Dennn das ist die Krux am Künstlersein, man ist es nur, wenn man ein Publikum hat.
Seit kurzem hat Hannes Gruber eine Webseite. Ein kleines Zeichen der Annäherung an die Unwissenden.
ja. der artikel schön. der hannes schön. die sehnsucht schön. und was es damit auf sich hat < < <
ja.
georgie